
- Studium der Medizin in Jena und Freiburg
- Lehre zum Medizinillustrator bei S. Nüssel in München
- Buchprojekte für Urban & Schwarzenberg, S. Karger, Georg Thieme
- alle klassischen Mal- und Zeichentechniken
- weitgehend alle Digitaltechniken, von Illustrator über Photoshop bis zu 3D-Konstruktion, -Mapping und -Animation
Dirk Fabian, Jahrgang 1962, wuchs in Hoyerswerda (DDR) auf und machte dort 1980 sein Abitur. Im Leistungskurs Zeichnen motivierte ihn sein Kunstlehrer Karl-Heinz Hochstädt nachhaltig für die Kunst, insbesondere das Malen, Zeichnen und Drucktechniken. Einem Kunststudium stand der Einwand im Weg, es sei „brotlos“. Deshalb entschied er sich für das Studium der Medizin.
Zwischen September 1980 und August 1981 arbeitete er als Sektionsassistent am Pathologischen Institut des Kreiskrankenhauses Hoyerswerda. Zu dieser Zeit wurden dort jährlich über 500 Obduktionen vorgenommen. Dirk Fabian erwarb unter der Anleitung von Dr. med. Gnüchtel (Chefarzt) und Dr. van der Linde umfangreiche Fertigkeiten im Sezieren und Präparieren sowie erste Einblicke in Krankheitsprozesse und deren Manifestationen.
Im September begann er mit Begeisterung sein Medizinstudium an der Universität Jena und lernte hochmotiviert in den Fächern Anatomie, Biologie, Physiologie, Biochemie, Humangenetik und anderen medizinischen Fächern. Die Baupläne der Natur, die Konstruktionsprinzipien und logischen Prozesse im menschlichen Körper faszinierten ihn. Für seine Lernleistungen erhielt er nach dem zweiten Semester ein Leistungsstipendium. Nach dem erfolgreichen Physikum wurde er wegen seiner Aktivitäten in der Jenaer Friedensbewegung im sechsten Semester zwangsexmatrikuliert.
Im Februar 1985 wechselte Dirk Fabian in die Bundesrepublik und arbeitete am Pathologischen Institut der Universität Freiburg als Tierpfleger. Parallel bewarb er sich am Anatomischen Institut der Universität Freiburg und erhielt eine Anstellung als Präparator bei Prof. Dr. Reinhard Putz. Dort sah er die erstmals Originalzeichnungen für anatomische Atlanten und begann, erste Präparate zu zeichnen. Im Herbst 1986 setzte Dirk Fabian sein Medizinstudium an der Universität Freiburg fort. Das Studium finanzierte er mit seiner Tätigkeit als Präparations-Assistent. Parallel zeichnete er Illustrationen für diverse Veröffentlichungen von Prof. Dr. Putz, unter anderem mit Tusche und der damals aufkommenden Airbrush-Technik. Umfangreichere Arbeiten erfolgten für die von Prof. Dr. Putz herausgegebene Neuauflage des vom Basler S. Karger Verlag publizierten „Wolf-Heidegger’s Atlas of Human Anatomy“.
Im Mai 1987 wurde Dirk Fabian Schüler beim letzten noch aktiven Illustrator der sogenannten Wiener Schule, S. Nüssel, am Anatomischen Institut der Universität München. Nach Abschluss dieser Lehrzeit nahm der Stuttgarter Verlag Georg Thieme ihn exklusiv unter Vertrag. In den folgenden Jahren arbeitete er unter anderem an der „Orthopädischen Operationslehre“ von Bauer, Kerschbaumer und Poisel. Fachliche Basis für anatomische Themen war für ihn Innsbruck mit den Professoren Dr. Platzer und Dr. Poisel am dortigen renommierten Anatomischen Institut. Für die chirurgischen Themen reiste Dirk Fabian zu den jeweiligen Kliniken in Österreich, der Schweiz und Deutschland, um vor Ort im OP erste Skizzen aufzunehmen und mit den Autoren abzustimmen.
Bereits 1988 begann Dirk Fabian mit ersten am Computer erstellten Zeichnungen auf einem Apple Macintosh II, musste jedoch feststellen, dass die Verlage noch nicht so weit waren, diese drucktechnisch effizient zu verarbeiten. Deshalb begann er mit ein paar Studienkollegen und einem jungen Programmierer ein medizinisches Hypertext-System aufzubauen. Auf Kongressen und der Medica 1990 wurde die Medizintechnik und Pharmazie auf die Gruppe aus Freiburg, die jetzt als dagama GmbH firmierte, aufmerksam. Große Projekte für die Universitäten München, Bern und die Harvard Medical School wurden ebenso realisiert wie Trainingsprogramme für die Außendienste von Eli Lilly, Boehringer Ingelheim, Sulzer Medica, GlaxoSmithKline, Hoechst, Bayer und viele andere.
Dirk Fabian leitete und prägte die dagama GmbH, die sich über 22 Jahre mit der Digitalisierung im Medienbereich einen Namen gemacht hatte. Zu den Kunden zählten am Ende vor allem Konzerne und Industrieunternehmen wie Motorola, BMW oder Mittelständler wie Glatt oder Schako. 2010 wechselte er auf „die andere Seite“ und übernahm bei seinem Kunden Wirtschaftsverband Industrieller Unternehmen Baden e.V. (wvib) die Leitung der Weiterbildungsakademie mit etwa 120 Dozenten und mehr als 600 Veranstaltungen im Jahr. Bis 2018 verdoppelte Dirk Fabian Umsatz und Ertrag dieses Unternehmens, um danach als Leiter Strategie und Marketing im Gesamtverband zu arbeiten.
Um wieder Zeit für analoges Malen, Zeichnen und Illustrieren zu haben, entschied er sich 2021 für ein Downshift auf die Position als Senior Consultant Digitalisierung und Business Intelligence im wvib. 2024 widmete er sich vermehrt der Ölmaltechnik. Für 2025 plant Dirk Fabian, wieder an Projekten mitzuarbeiten, in denen seine Fähigkeiten als medizinischer Fachillustrator gefragt sind.